15 Apr 2020

In Sachen Brandschutz gibt es keinen Spielraum für Kompromisse. Denn bei Beachtung aller Vorschriften und Normen können die richtigen Brandschutzmaßnahmen im Zweifelsfall Leben retten. Da Rettungs- und Löscharbeiten unter dem Dach häufig deutlich aufwändiger sind als in anderen Teilen eines Hauses, gelten hier besonders strenge Regeln und Gesetze. Wir erklären, was beim Thema Brandschutz bei der Dachsanierung zu beachten ist.

Brandschutz bei der Dachsanierung: Die Brandschutzklausel steht über allem

„Bauliche Anlagen müssen so beschaffen sein, dass der Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und bei einem Brand wirksame Löscharbeiten und die Rettung von Menschen und Tieren möglich sind.” So lautet die Generalklausel, die so oder in leicht abgewandelter Form in jeder der 16 Landesbauordnungen steht. Deshalb hat der Brandschutz auch bei der Dachsanierung bzw. bei einem Neubau oberste Priorität.

Warum ist Brandschutz bei der Dachsanierung so wichtig?

Das Thema Brandschutz bedeutet in Bezug auf das Dach vor allem eines: Prävention! Ziel ist es, alle möglichen Maßnahmen so umzusetzen, dass die Gefahr einer Brandentstehung minimal ist. Der Brandschutz soll jedoch auch dafür sorgen, dass im Ernstfall ausgebrochene Feuer klein gehalten werden und sich nicht auf das komplette Haus oder gar auf Nachbarhäuser ausbreiten. Dafür ist beispielsweise die Integration von Brandwänden sinnvoll. Diese gehen über die Höhe des Dachstuhls hinaus  und verhindern so das Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude. Außerdem trägt die Nutzung feuerfester Materialien dazu bei, dass bei einem Brand Fluchtwege erhalten bleiben.

Welche Rolle spielen Gebäudeklassen beim Thema Brandschutz?

Je nach Gebäudeklasse gibt es unterschiedliche Brandschutzvorgaben zu beachten. Sie alle sind in der sogenannten Musterbauordnung sowie den jeweiligen Landesbauordnungen festgehalten. Verordnungsübergreifend gilt aber: je höher die Gebäudeklasse, desto strenger die Vorgaben hinsichtlich des Brandschutzes. Von der Gebäudeklasse abhängig ist, welcher Feuerwiderstandsklasse die Bauteile entsprechen müssen.

Harte und weiche Bedachungen – worin liegt der Unterschied?

Ein weiterer entscheidender Faktor für die Brandschutzregelungen ist die Art der Bedachung: Es wird zwischen harten und weichen Bedachungen unterschieden. Als harte Bedachungen werden nicht brennbare Baustoffe wie Beton, Tonziegel und Dachsteine bezeichnet. Diese sind resistent gegen Strahlungswärme und Flugfeuer. Weiche Bedachungen hingegen bestehen aus brennbaren Baustoffen wie Holzschindeln, Reet und Stroh und sind nicht resistent gegen Strahlungswärme und Flugfeuer. Deshalb gelten für weiche Bedachungen häufig deutlich strengere Brandschutzregelungen als für harte Bedachungen.

Brandschutz am Dach: Welche Baustoffklassen gibt es?

„Will man den Schutzfaktor seines Daches steigern, sollte man außerdem auf die Baustoffklassen der verbauten Materialien achtgeben“, weiß Tobias Setz, Geschäftsführer von Setz & Leuwer. Baumaterialien werden nach der DIN 4102-2 in leichtentflammbar (B3), normalentflammbar (B2), schwerentflammbar (B1), nicht brennbare Materialien mit brennbaren Anteilen (A2) und ohne brennbare Anteile (A1) klassifiziert. Hier lohnt es sich, bei der Wahl des passenden Materials einen Experten zu Rate zu ziehen. Dieser kann fachlich fundierten Input zur Rechtslage geben und umweltfreundliche Alternativen in der Materialauswahl aufzeigen.

Entsprechen Naturdämmstoffe den Brandschutzbestimmungen?

„Wir setzen bei unserer Arbeit vorwiegend auf Naturdämmstoffe wie Jute, Holzfaser und Stroh. Wie bei einigen konventionellen Dämmstoffen gibt es auch bei Naturdämmstoffen Bedenken, dass sie brandgefährlich seien. Fakt ist jedoch: Bei Naturdämmstoffen besteht keine erhöhte Brandgefahr“, erklärt Tim Leuwer, Geschäftsführer von Setz & Leuwer. Werden zugelassene Dämmprodukte professionell sowie unter Beachtung der geltenden Brandschutzregeln angebracht, müssen sich Hausbesitzer keine Sorgen um eine erhöhte Brandgefahr machen. 

Als Meisterbetrieb beraten wir Sie jederzeit gerne bei Fragen rund um Ihr Dach und das Thema Brandschutz. Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an – wir sind weiterhin für Sie im Einsatz!