09 Nov 2021

Der Lärm von Flugzeugen, viel befahrenen Straßen, Bahnanlagen oder der Gastronomie kann vor allem nachts zur nervlichen Belastungsprobe werden. Die gemütlichen vier Wände verwandeln sich auf diese Weise schnell zur Gesundheitsfalle. Dabei schafft eine Dachsanierung ganz einfach Abhilfe: Sie sorgt nicht nur für wirkungsvollen Schallschutz am Dach, sondern trägt auch zu einer besseren Energiebilanz bei.

Lärmbelastung schadet der Gesundheit

Mieter und Eigenheimbesitzer, die in einer Flugschneise wohnen, kennen es leider nur zu gut: In heißen Sommernächten ist es unmöglich, bei offenem Fenster zu schlafen. Stattdessen müssen teure Schallschutzfenster sowie Belüftungsanlagen installiert werden, die für ein angenehmes Raumklima sorgen sollen. Doch auch tagsüber wird die ständig präsente Lärmkulisse zu einer riskanten Dauerbelastung. Denn emotionaler Stress und zusätzlicher Schlafentzug schaden auf lange Sicht der Gesundheit und können im schlimmsten Fall zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Schallschutz am Dach: Sanierung sorgt für Abhilfe

Hier kann eine Dachsanierung/Erneuerung der Wärmedämmung für spürbare Entlastung sorgen:

„Die meisten Dachaufbauten gleichen sich. Dadurch ist eine nachträgliche Sanierung in der Regel innerhalb weniger Wochen abgeschlossen. Im Umkreis des Köln-Bonner-Flughafens zum Beispiel haben wir schon sehr oft den Lärmpegel unterm Dach spürbar gesenkt. Denn hier ist es nicht nur der Personenflugverkehr, sondern vor allem der nächtliche Frachttransport, welcher die Anwohner zur Verzweiflung treibt.“

– Tobias Setz (Geschäftsführer und Dachdeckermeister bei Setz und Leuwer)

 

Wärmedämmung ist nicht gleich Schalldämmung

Ein weit verbreiteter Irrtum besteht darin, dass eine gute Wärmedämmung gleichzeitig schon eine effektive Schalldämmung mit sich bringt. Allerdings eignen sich nicht alle Wärmedämmstoffe dazu, die Schallwellen zu zerstreuen, damit sie nicht weitergeleitet werden.  Auch die Devise „Mehr ist besser“ sorgt nicht automatisch für eine höhere Effektivität, wenn es um den Lärmschutz geht. Entscheidend sind hier die Auswahl der richtigen Materialien sowie die Konstruktion des Schichtaufbaus.

Schallschutz am DAch: Das richtige Material einsetzen

Die große Schwachstelle für den Schallschutz ist eine Übertragung des Lärms durch die Luft:

„Jede Art von Leck leitet die äußere Geräuschkulisse in das Rauminnere weiter. Für die Schalldämmung setzen wir weiche und offenporige Materialien ein. Je nach Einsatzgebiet verwenden wir entweder Matten- oder Schüttware. In jedem Fall greifen wir dabei auf faserige Naturdämmstoffe zurück, die sowohl durch ihre Struktur als auch durch ihre Masse zur Lautstärkenreduzierung beitragen. Dadurch wird die Lärmbelastung um weit über die Hälfte reduziert.“

– Tim Leuwer (Geschäftsführer und Dachdeckermeister bei Setz und Leuwer)

 

Schallschutz am Dach: Vor- und Nachteile der Dämmvarianten

Bei der Entscheidung für eine Schallschutzmaßnahme gilt es, zunächst den Rahmen, in dem die Maßnahme durchgeführt werden soll, abzustecken und die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen: Kosten, Aufwand, Bewohnbarkeit etc. Während bei Neubauten oder Komplettsanierungen zum Beispiel eine Aufsparrendämmung sinnvoll ist, bieten sich für eine Nachrüstung hingegen die Zwischen- oder Untersparrendämmung an. Im Folgenden erklären wir kurz die Unterschiede zwischen den Varianten.

Aufsparrendämmung

Hier wird die Dämmschicht, zum Beispiel Holzfaserplatten, auf den Sparren verlegt. Dadurch entsteht eine durchgängige Fläche ohne Unterbrechungen. Ein weiterer Vorteil dieser Schallschutzmaßnahme besteht darin, dass die Räume während der Sanierung in der Regel bewohnbar bleiben. Denn die Arbeiten erfolgen komplett von außen. Dies ist die effizienteste, aber auch kostenintensivste Variante des Schallschutzes, da hierbei gleich das ganze Dach saniert wird.

Zwischensparrendämmung

Hier wird das Dämmmaterial, häufig Dämmmatten aus Holz- oder Hanffasern, ohne zusätzliche Befestigung in den Sparrenzwischenräumen angebracht.  Da die Sparren bei dieser Variante in der Dämmebene liegen, entstehen unvermeidbar Wärmebrücken. Dies ist die geläufigste Form der Dachdämmung. Die Verlegung kann von innen erfolgen, eine komplette Dachsanierung wäre in dem Fall nicht notwendig. Allerdings muss dafür die Innenverkleidung weichen und man muss sie im Nachgang erneuern.

Untersparrendämmung

Hier wird der Dämmstoff, meist Platten aus Holzfasern, aber durchaus auch Schilfrohrmatten o.Ä., auf der Innenseite unter den Sparren angebracht. Diese Form der nachträglichen Innendämmung wird oft auch mit der oben erläuterten Zwischensparrendämmung kombiniert. Am Ende erfolgt dann noch eine optische Verkleidung. Die Untersparrendämmung ist kostengünstig und steigert überdies die Energieeffizienz eines Gebäudes. Ihr Nachteil besteht jedoch in der Verkleinerung des Wohnraums.

Sie planen einen Neubau oder die Sanierung Ihres Gebäudes und wollen dabei mehr über die Möglichkeiten der Schalldämmung erfahren? Wir von Setz & Leuwer beraten Sie gerne dabei.