Viele deutsche Haushalte entscheiden sich der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe dazu, das Dach ihres Hauses energieeffizient zu sanieren. Neben den bekannten und schnell ersichtlichen Fragen nach der Bauart und dem zu verbauenden Material, tritt jedoch auch eine weitere, nicht unwichtige Frage in Sachen Artenschutz auf. Zahlreiche Vogelarten – sogenannte Gebäudebrüter – verlieren durch die Sanierungsmaßnahme ihre Brut- und Nistplätze. Dabei kann bei der Sanierung darauf geachtet werden, Nistplätze zu erhalten oder Alternativen für heimische Vögel zu schaffen.
Welche Vögel nisten unter meinem Dach?
Besonders betroffen von den Folgen einer Dachsanierung sind unter anderem Spatzen, Hausrotschwänze und Mauersegler; ja sogar heimische Fledermäuse nisten gerne im Hausdach. Sie suchen Unterschlupf an zahlreichen Stellen im und um das Hausdach herum. Beispielsweise errichten sie ihre Brutstätten in den Dachkästen, welche sie durch kleine Öffnungen der Fassade oder durch Lücken zwischen den Dachziegeln erreichen.
Was ist die Problematik bei Dachsanierungen und Vogelbrutplätzen?
Wenn nun die Dachdecker anrücken und das Dach auf den neuesten Stand bringen, werden viele dieser Lücken und Unterschlüpfe, oft unwissend, blockiert. Somit spielt der Dachdecker beim Erhalt heimischer Vogelarten eine entscheidende Rolle. Er sollte umsichtig und vorausschauend agieren und die kleinen Mitbewohner keinesfalls vertreiben. Maßnahmen zur Vogelabwehr sind also eher fehl am Platz.
Dürfen die Vogelnester entfernt werden?
Werden nun im Vorfeld Nistplätze von Spatzen und Co. entdeckt, ist es unabdingbar, diese auch im neuen Dach wieder zu berücksichtigen. Denn es muss mindestens die Anzahl der gefundenen Nester ersetzt werden. Hierfür gibt es, je nach Dachkonstruktion und Gebäude, verschiedene Möglichkeiten, die Nistplätze unauffällig zu integrieren.
Was sind die Alternativen für Nistplätze unterm Dach?
Eine der womöglich elegantesten Lösungen ist es, spezielle Einbausteine mit bereits vorhandenen Aussparungen und Aushöhlungen in die oberste Reihe der Hausfassade, direkt unter dem Giebel, zu installieren. „Bei dieser Form der Nistkästen bedarf es keinerlei Wartung, da die Steine robust sind – und um die Reinigung des Inneren der Kästen kümmern sich die darin lebenden Vögel selbst“, weiß Tobias Setz, Dachdeckermeister und Geschäftsführer von Setz & Leuwer.
Eine weniger aufwändige sowie nachträglich integrierbare Alternative ist eine speziell angefertigte Öffnung im Dachkasten des Hauses. Möchte man den Vögeln nur einen begrenzten Raum zum Nisten zur Verfügung stellen und sichergehen, dass das Dämmmaterial keine Schäden durch die „Zwischenmieter“ davonträgt, können hinter die Dachöffnung Holzkästen gesetzt werden, welche den Lebensraum der Vögel begrenzen.
Externe Nistkästen an der Hausfassade anbringen
Zusätzlich können jederzeit externe Nistkästen gebaut und an der Fassade angebracht werden – dies am besten immer witterungs- und sonnengeschützt. Dafür bietet sich der freie Raum unter dem Dachvorsprung an. Hier sollte darauf geachtet werden, dass der neue Wohnraum in dieselbe Himmelsrichtung geöffnet ist wie die alte Behausung der Tiere.
„Zusätzlich achten wir natürlich darauf, dass der Unrat der Vögel keinen Schaden am jeweiligen Gebäude oder dem dazugehörigen Garten bzw. der Terrasse verursacht”, erklärt Tobias Setz. Denn viele Eigentümer stört besonders der Dreck, der durch nistende Vögel unter dem Dach entstehen kann. Ein Dachexperte weiß jedoch genau, wie Nisthilfen zu platzieren sind, damit Garten, Terasse und Einfahrt sauber bleiben und auch das Gebäude nicht beschädigt wird.
Welche Vorteile bringt die Berücksichtigung von Nisthilfen an meinem Dach?
Um also in Ruhe bauen zu können, ohne dass der Bestand heimischer Vogel- und Fledermausarten weiter minimiert wird, sind Nisthilfen am, im und um das Dach herum ein Muss und sollten bereits während der Bauplanung eine Rolle spielen. So tun Sie langfristig nicht nur Ihrem Gewissen, sondern auch der Natur und vor allem den Vögeln und Fledermäusen einen großen Gefallen.
Was bietet mir die professionelle Beratung durch einen Dachexperten?
Durch aufmerksame Begutachtung im Vorfeld der Sanierung und angemessene Vorsicht während der Arbeiten am Dach, können bestehende Nistplätze der Vögel und Fledermäuse rechtzeitig ausfindig gemacht werden, sodass es zu keinen bösen Überraschungen kommt. Denn die unsachgemäße Entfernung oder Umsiedlung der Nester kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Zudem könnte es bei bewohnten Nestern während der Brutzeit zu ungeplanten Baustopps kommen.
„All dies haben wir von Setz & Leuwer im Hinterkopf, wenn wir Sie umfangreich zu Ihrer Dachsanierung oder aber auch zu Ihrem Dachneubau beraten; denn Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur die Verwendung natürlicher Materialien, sondern auch, dass diese im Einklang mit der Natur eingesetzt werden. Das ist Teil unserer Philosophie“, unterstreicht Tim Leuwer, Dachdeckermeister und ebenfalls Geschäftsführer von Setz & Leuwer.