22 Okt 2020

Holzböden, hohe Decken und Flügeltüren – viele Menschen träumen davon, in einer Altbauwohnung zu leben. Mit der Verwirklichung dieses Traums kommen jedoch auf die Besitzer regelmäßig Renovierungsarbeiten zu, unter anderem die Dachsanierung am Altbau. Wir haben zusammengefasst, warum bei vielen alten Gebäuden eine Dachsanierung erforderlich ist und was man dabei beachten sollte.

Was versteht man unter Altbau?

„Altbau ist kein scharf definierter Begriff – die so benannten Gebäude können sowohl aus den frühen Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts als auch aus der Zeit nach 1950 stammen”, erklärt Tim Leuwer, geschäftsführender Dachdeckermeister bei Setz und Leuwer aus Hennef. Der Entstehungszeit geschuldet, sind die meisten Altbauten schlecht gedämmt und haben einen extrem hohen Energieverbrauch. Deshalb lohnt sich in vielen Fällen eine energetische Sanierung.

Muss ich mein Altbau Dach sanieren?

Der Energiesparverordnung EnEV zufolge sollten bis Ende des Jahres 2011 ein Großteil der Altbauten eine nachträgliche Wärmedämmung im Dach bzw. auf der obersten Geschossdecke erhalten haben. Doch aufgrund zahlreicher Ausnahmeregelungen steht die Altbausanierung in vielen Fällen noch aus. Sollte der Vorbesitzer eines Altbaus schon vor dem Jahr 2002 im Besitz des Hauses gewesen sein, ist er von der EnEV befreit, solange er keine Umbaumaßnahmen am Haus durchführt.

Dachsanierung am Altbau: Wann muss ich mein Dach neu dämmen?

Sollte ein nicht sanierter Altbau den Besitzer wechseln – egal, ob durch Kauf oder Erbschaft – ist der neue Besitzer des Gebäudes dazu verpflichtet, die Geschossdecke bzw. die Dachfläche zu dämmen. Ebenso ist es verpflichtend, Dächer von Altbauten zu dämmen, wenn eine Veränderung des Wohnraums erfolgt (zum Beispiel in Form eines Dachgeschossausbaus) oder wenn bei einer Reparatur mehr als 10 % der Dachfläche erneuert werden müssen. Selbstverständlich ist eine Neueindeckung oder Reparatur des Dachs auch erforderlich, wenn Schäden am Dach vorhanden sind.

Dachsanierung am Altbau: Warum muss ich mein Dach dämmen?

„Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert besitzen teilweise gar keine Wärmedämmung. Gerade die fehlende Isolierung am Dach ist fatal. Energieexperten sprechen von bis zu 25 % Wärmeverlust bei fehlender Dachdämmung”, weiß Tobias Setz, Dachdeckermeister und Geschäftsführer bei Setz und Leuwer. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch extrem viel Energie. Der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe, ist eine Erneuerung der Dachs also unumgänglich. „Außerdem wird es im Sommer unterm Dach oft viel zu heiß. Hier kann vor allem eine Dämmung aus ökologischen Rohstoffen Abhilfe schaffen“, ergänzt Setz.

Altbau Dach dämmen: Diese Möglichkeiten gibt es

Um das Dach eines Altbaus nachträglich zu dämmen, gibt es verschiedene Wege:

1 Zwischensparrendämmung von innen

Die Zwischensparrendämmung ist die kostengünstigste Form der Dämmung. Hier wird der Dämmstoff einfach von der Dachinnenseite zwischen die Dachsparren geklemmt. Diese Variante ist vor allem ratsam, wenn die Dachinnenseite von innen frei zugängig ist und nicht zuerst die Innenverkleidung entfernt werden muss. Sollte der Raum zwischen den Sparren nicht ausreichen, kann man durch eine sogenannte Aufdopplung der Dachsparren oder durch die Verwendung von Untersparrendämmung die Energieeinsparung weiter verbessern.

2 Aufsparrendämmung

Die Aufsparrendämmung ist die effektivste und gleichzeitig aufwändigste Variante. Hierfür muss die Eindeckung des Dachs entfernt werden, sodass das Dämmmaterial direkt unterhalb der Eindeckung (z.B. Ziegel, Steine oder Dachpappe) auf die Unterkonstruktion des Dachs aufgetragen werden kann. Durch die Verwendung von Aufsparrendämmung ist es auch möglich, den Dachstuhl innen sichtbar zu machen, was heutzutage ein gern gewähltes Stilmittel für die Gestaltung der Dachgeschosswohnung ist.

3 Auf- und Zwischensparrendämmung

Da bei der Aufsparrendämmung ohnehin die komplette Eindeckung entfernt werden muss, kann es sich auch lohnen, die Zwischensparrendämmung von außen einzubauen und durch eine Aufsparrendämmung zu ergänzen. Dies ist wohl die am häufigsten gewählte Variante, da sie die Stärken beider Systeme kombiniert und unterm Strich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

4 Dachgeschossdämmung

Die vierte Dämmvariante ist wiederum leichter zu handeln. Hierbei wird nicht das Dach, sondern oberste Geschossdecke isoliert. Das macht vor allem dann Sinn, wenn der Dachboden nicht in Wohnraum verwandelt werden soll und es im darunterliegenden Geschoss keine Dachschrägen gibt. Denn die Dämmung der Geschossdecke umfasst nur den Boden des Dachgeschosses. Alles, was darunter liegt, muss entweder von innen oder außen separat gedämmt werden. In den meisten Fällen muss man auch die Bodenluke durch eine isolierte Variante ersetzen. Alte Bodenluken sind vielfach zugig und nicht gedämmt.

Wie viel kostet eine Altbau Dachsanierung?

Die Preise für die Dachsanierung am Altbau sind sehr individuell. Hierfür sollte stets ein Experte beauftragt werden, der zum einen sicherstellt, dass die gewählte Dämmvariante zur Bauweise des Altbaus passt und zum anderen gewährleistet, dass alle Vorgaben der EnEV erfüllt werden. „Von Projekten der Marke Eigenbau sollte unbedingt abgesehen werden, wenn es ums Dach geht“, rät Experte Tobias Setz.

Sie haben Fragen rund um die Sanierung Ihres (Altbau-) Dachs? Wir von Setz und Leuwer beraten Sie gerne zu Ihrem Dachprojekt. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns – wir helfen Ihnen jederzeit weiter!